Mit allen Sinnen die Natur erleben
Das kleine Kind lebt in einer Welt voll Staunen und entdecken wollen. Besonders in den elementaren Naturbegegnungen findet es die Anbindung zum Wachsen und Werden. Es ist selbst in Entwicklung und trifft im Laufe der Jahreszeiten auf die Entwicklungs- und Werdeprozesse der Pflanzen und Tiere. Diese Sinneseindrücke lassen ein tiefes Vertrauen in die Urgesetze des Lebens im Kind entstehen. Sie sind für eine gesunde Gesamtentwicklung von wesentlicher Bedeutung.
Unsere Waldtage
Zweimal in der Woche gehen wir gemeinsam in den Wald. Sonne, Regen und Schnee sind unsere Begleiter.
Im Laufe der Jahreszeiten erfreuen wir uns an der Vielfalt der Natur und tauchen ein in die Erlebnisse und Sinneseindrücke die uns staunen lassen.
Unser Garten
Auch in unserem Garten kann man einiges entdecken.
Jeden Tag aufs Neue lädt unser Garten die Kinder zum Entdecken und Spielen ein.
Verschiedene Bereiche erleichtern das soziale Zusammenkommen in der Früh und schaffen am Nachmittag einen guten Ausklang für den Heimweg.
Die Kinder können bei handwerklichen Arbeiten mithelfen. Auch beim Kehren, Jäten, Säen und Pflanzen dürfen sie dabei sein und sich erproben. Wenn es ums Gießen geht, gibt es schnell viele fleißige Hände, die die Gießkanne vollfüllen wollen.
Mit dem Erwachsenen, dem Leben und seinen sinnvollen Aufgaben angebunden sein, das erfreut das Kleinkind. Es will sich in diesem Alter im Mitmachen erproben und seine Geschicklichkeit erfahren. Im Wiederholen übt es sich und entwickelt seine Fähigkeiten. Es ist mit großer Hingabe und Entdeckungsfreude am Geschehen beteiligt.
Die Sinneseindrücke der Natur sinken tief in das Kind ein. Es erlebt auf ganz besondere Art, denn es lebt in allem was um es ist mit.
Mit allen Sinnen das Freie Spiel erleben
Das Freie Spiel ist eine wesentliche Einheit im Tageslauf. Sie schenkt den Kindern Raum und Zeit erlebte Eindrücke im Spielen zu verarbeiten. Phantasievoll können sie mit den zur Verfügung stehenden Materialien ihre Welten erbauen. Sie werden zu Architekten, Ingenieuren, Zirkusakrobaten. Zu Vater-Mutter-Kind, zum Maroniverkäufer, zur Köchin und zur Friseurin. Unzählige Beispiele können hier weiter angeführt werden. Aus Holzstücken werden Telefone, aus Leitern und Brettern ein Schiff. Aus bunten Bändern eine Geburtstagstorte und aus Kastanien Erdbeeren. Wer hätte das gedacht!
Das Freie Spiel erleben die Kinder in unserer Gruppe jeden Tag.
Es findet in einem zeitlichen Rahmen im Tageslauf statt
und ist von uns Pädagoginnen begleitet.
Mit allen Sinnen gemeinsames Kochen und Backen erleben
Beim Schneiden, Rühren, Reiben und Mahlen können die Kinder ihrem Alter entsprechend bei den Vorbereitungsarbeiten mithelfen. Da wir jeden Tag frisch kochen, können Sie dem Prozess eines Kochvorganges aufmerksam folgen.
Auch die Vorratshaltung wird bei uns zum Erlebnis gemacht. Apfelmus, Erdbeermarmelade, Zwetschkenröster und andere Köstlichkeiten finden fachgerecht ins Glas. Es ist eine Freude, wenn zu einem späteren Zeitpunkt, der Duft von Sommer und Herbst im Geschmack zum Erlebnis wird.
Auch beim Brot backen helfen alle gerne mit! Das Kneten des weichen Teiges, das Formen und Bestreuen lassen Kinderhände fleißig werden.
Wir backen am Dienstag unser Jausenbrot für Mittwoch Vormittag.
Mit allen Sinnen handwerkliche und künstlerische Arbeiten erleben
Handwerkliche Arbeiten
Messen, sägen, schrauben, hämmern. Schleifen, schmiergeln, lasieren – alles Vorbereitungsarbeiten, dass ein kleines Vogelhaus entstehen kann. Aufmerksam folgen die Kinderaugen den aufeinanderfolgenden Arbeiten. Manche Kinder wollen mitmachen, andere wiederum zusehen.
Das handwerkliche Arbeiten nehmen die Kinder intensiv auf. Sie können dem Entstehungsprozess von etwas Sinnvollem folgen. Das schafft für sie einen Lebenszusammenhang, den sie durch das Erlebte in sich aufnehmen.
Das handwerkliche Arbeiten regt die guten Willenskräfte an und erfüllt das Kind mit Freude für das Gewordene.
Verschiedenste handwerkliche Arbeiten begleiten uns während des Jahres.
Künstlerische Arbeiten
Das Kind beim Malen
„Jedes gesunde Kind hat große Freude an den Farben. Es greift nach jedem bunten Stifte, um in seinem schöpferischen Drange die Farbe nun auch selbst auf einem Stück Papier, auf dem Boden, dem Tisch,…nachzuschaffen.
Noch viel glücklicher ist es aber, wenn es ein Töpfchen mit flüssiger Farbe findet, einen Pinsel so recht tief hineintauchen und eine große Fläche mit der Farbe bedecken kann. Das Kind hat da ein recht gutes, gesundes Gefühl, denn die Farbe ist erst im Wässrigen ganz in ihrem Element; ihr Wogen, Schimmern, Glänzen, Strahlen offenbart sich am schönsten im Wässrigen.
Im Wasser verliert die Farbe ihre Schwere, ihr Erdhaftes, Hartes. Darum ist es gut und heilsam für das Kind, wenn man ihm die Farbe auflöst.“
(Auszug aus einer Schrift von Caroline von Heydebrand, ehemalige Waldorflehrerin)
Kindermund beim Malen:
„Caspar! Du malst ja die ganze Welt!“
„Oh ist das schön … eine ORANGE-Aufführung – eine ORANGE – Aufführung!“
Das Kind beim Plastizieren
Warmes Bienenwachs oder selbst hergestellte Knetmasse werden zu phantasievollen Formen verwandelt.
Mit allen Sinnen Puppen- und Rollenspiele und die Welt der Märchen und Geschichten erleben
In der Welt der Märchen und Geschichten, wo die Sprache phantasievolle Bilder entstehen lässt, da werden für das Kind Welten lebendig.
Für das Kleinkind ist diese phantasievolle Welt Seelennahrung für seine gesamte Entwicklung. Wir lassen dies in selbsterzählten Märchen und Geschichten wahr werden und gestalten im Jahreslauf immer wieder ein Puppenspiel. Farbige Tücher, Naturmaterialien und phantasie-freilassende Figuren finden in in diesem zusammen.
Durch die wiederholenden Aufführungen sinkt das Puppenspiel mit seiner Geschichte in das Kind ein. Oftmals ergreifen die Kinder das Erlebte und kreieren in der Freien Spielzeit ihr eigenes Puppenspiel. Alles wird gerichtet und geprobt und dann zur Aufführung geläutet …
Mit allen Sinnen das Essen erleben
Das frisch gekochte bekömmliche Essen gibt Kraft und stärkt uns für den Tag.
Ist frisch gekocht auch selbst gekocht?
Ist bekömmlich auch schmackhaft?
„Dir möge es bekommen!“ Das ist uns ein wesentlicher Grundgedanke.
Mit Blick auf die kindgemäßen Verdauungs- und Aufbauprozesse, die für eine gesunde Entwicklung von Nöten sind, wählen wir die Lebensmittel und Zutaten aus. Dass wir Lebensmittel aus biologischem Anbau und wo es uns möglich ist aus biologisch-dynamischem Anbau (demeter) verwenden, ist für uns keine Frage, sondern eine Grundhaltung. Frische Kräuter aus unserem Garten und die Liebe zum Kochen vereinen gesund mit schmackhaft und lassen das Essen in unserer Kindergruppe bekömmlich sein.
Wir kochen selbst, frisch, vegetarisch und saisonal.
Es gibt bei uns eine Vormittagsjause, ein gemeinsames Mittagessen und eine Nachmittagsjause.